| | Risiko | Klassifizierung1 | Potenzielle operative Auswirkungen | Potenzielle finanzielle Auswirkungen2 | Zeitrahmen3 | Massnahmen |
Physische Klimarisiken | Akut | Zunahme extremer Wetterereignisse (z.B. Stürme, Überschwemmungen) | Hoch | Beschädigung der Infrastruktur mit potenziellen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit aufgrund unerwarteter Stromunterbrüche | Mittel: Mehrkosten aufgrund von Reparaturen, Verstärkungen, Versetzungen und/oder Unterhaltsarbeiten | K/M/L | • Regelmässige Gefahreneinschätzung mittels aktualisierter Gefahrenkarten |
• Etablierte Prozesse im Bereich Business Continuity Management (siehe Kapitel «Auftrag») |
• Monitoring von Leitungen, einschliesslich Erfassen von Wetterdaten und ihrer Einwirkung auf die Infrastruktur |
Chronisch | Auftauen des Permafrosts | Einfluss auf die Stabilität der 33 Masten, die sich in Permafrostgebiet befinden | • Gezielte Überwachung der Stabilität der Masten aufgrund der Veränderung der Permafrostböden |
• Einbezug des Risikos bei Neuplanungen |
Zunahme von Waldbränden aufgrund steigender Trockenheit | Gefährdung der Infrastruktur durch Waldbrände | • Vegetationsmanagement (siehe Kapitel «Umweltschutz, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft») |
• Spezifischer Einsatz von Betriebsmitteln mit erhöhten Anforderungen an die Brandbeständigkeit |
Vermehrte Felsstürze, Rutschungen oder Lawinen | Beschädigung der Infrastruktur (Masten und Unterwerke) mit potenziellen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit | • Regelmässige Gefahreneinschätzung mittels aktualisierter Gefahrenkarten |
• Punktuelle Errichtung von Schutzbauten |
• Gezieltes Echtzeitmonitoring von Masten in Rutschgebieten |
• Zusammenarbeit mit Kantonen und Gemeinden für Stabilisierungsmassnahmen (z.B. Entlastungsstollen Rutschhang Brienz) |
Veränderung der Schnee- und Eislasten sowie Verschiebung der Schneegrenzen | Veränderung der statischen Anforderungen an Freileitungen und Bauten in alpinen Gebieten; Beeinflussung der Zugänglichkeit der Anlagen im Winter | • Überprüfung und allenfalls Anpassung der statischen Anforderungen bei der Planung |
Transitionsrisiken | Politisch und rechtlich | Langwierige Verfahren bei der Genehmigung von Netzprojekten | Hoch | Langsamer Ausbau und Modernisierung des Netzes mit potenziellen Verzögerungen hinsichtlich der Integration erneuerbarer Energiequellen | Mittel: betrieblicher und juristischer Mehraufwand und Kosten aufgrund der Verzögerungen | K/M/L | • Transparente Information und Einbezug betroffener Bevölkerungsgruppen im Rahmen des Stakeholder Engagements (siehe Kapitel «Stakeholder Engagement») • Engagement für eine effizientere Ausgestaltung der Genehmigungsverfahren, damit die Netzerneuerung und der Netzausbau beschleunigt werden |
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen von Verzögerungen sowie potenzielle Auswirkungen auf die Reputation von Swissgrid |
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Unsichere gesetzliche Grundlage zur Anrechenbarkeit der Emissionsreduktionsmassnahmen von Swissgrid | Mittel | Auswirkungen auf den Emissionsreduktionspfad von Swissgrid mit Reputations- und Compliance-Risiken | Mittel: fehlende Tarifrückvergütung | K/M | • Regelmässiger Dialog mit Regulierungsbehörde, Swissgrid Shareholdern und Stakeholdern |
• Prüfung konkreter Optionen im Rahmen der Strategieweiterentwicklung CSER |
Neue regulatorische Anforderungen an die Verwendung von SF6 | Mittel | Auswirkungen auf die Planung und den Unterhalt von Betriebsmitteln mit SF6, inklusive Risiken hinsichtlich Verfügbarkeit von Anlagen, Kostensteigerung und Zeithorizont | Mittel: durch höhere Beschaffungskosten | K/M/L | • Massnahmen zur Reduktion von SF6-Emissionen (siehe Kapitel «Emissionsreduktionsmassnahmen und Wirksamkeit») |
Technologisch | Zunehmend volatile Stromerzeugung durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien | Mittel bis hoch | Anspruchsvollere Planung und stärkere Gefährdung / höhere Risiken für die Netzstabilität | Mittel bis hoch | M/L | • Massnahmen im Rahmen der Grid Transfer Capacity (siehe Kapitel «Strategie 2027») |
• Langfristiger Mehrjahresplan «Strategisches Netz 2040» und Umsetzung des Spannungshaltungskonzepts von Swissgrid |
• Verbesserung von Prognosen einschliesslich entsprechender Datenverarbeitung und Entscheidungsgrundlagen (z.B. durch mathematische Algorithmen) |
• Engere Zusammenarbeit und Koordination mit Netzbetreibern in Europa und in der Schweiz |
Markt und Reputation | Steigende Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeitsberichterstattung und Zielsetzung einschliesslich im Klimabereich | Tief | Weiterentwicklung der Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CH, EU und ESG-Rating-Agenturen) mit teilweise unterschiedlichem Fokus; dies steigert die Anforderungen an das Daten- und Informationsmanagement von Swissgrid und birgt Reputations- und Compliance-Risiken | Mittel: durch Auswirkungen auf die Kapitalbeschaffung und den operativen Aufwand von Swissgrid | K/M | • Optimierung der Datenerhebungsprozesse für 2023 und 2024 |
• Externe und interne «Health Checks» zum Reifegrad der nichtfinanziellen Berichterstattung (2023 und 2024) |
• Entwicklung eines internen Kontrollsystems für die nichtfinanzielle Berichterstattung |
• Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit mit Branchenpartnern und betroffenen Unternehmen |