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Jahresbericht
Editorial
Jahresrückblick
Unternehmen
Auftrag
Strategie 2027
Finanzbericht
Lagebericht
Jahres­rechnung Swiss GAAP FER
Erfolgsrechnung
Bilanz
Geldflussrechnung
Entwicklung des Eigenkapitals
Anhang
Bericht des Wirtschaftsprüfers
Statutarische Jahresrechnung
Erfolgsrechnung
Bilanz
Geldflussrechnung
Anhang
Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns
Bericht der Revisionsstelle
Corporate Governance
Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeit bei Swissgrid
Planet
People
Purpose
Partnership
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Nachhaltigkeit bei Swissgrid
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Nachhaltigkeit bei Swissgrid

Swissgrid gestaltet die Energiezukunft in der Schweiz mit – sicher, innovativ und nachhaltig. Als Übertragungsnetzbetreiberin ist das Unternehmen das Rückgrat einer zuverlässigen, stabilen und effizienten Energieversorgung und nimmt bei der netzseitigen Transformation des Energiesystems eine Schlüsselrolle ein. Der verantwortungsvolle Umgang mit Mensch und Umwelt ist dabei ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Indem Swissgrid ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte als Teil ihres Kernauftrags verankert, stärkt sie nicht nur die Nachhaltigkeit des Unternehmens, sondern trägt auch entscheidend zur Resilienz und Zukunftsfähigkeit der Stromversorgung in der Schweiz bei. 

Schwerpunkte des Nachhaltigkeitsengagements

Der Verwaltungsrat von Swissgrid hat die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens als strategische Stossrichtung «Corporate Social & Environmental Responsibility» (CSER) in der Strategie 2027 verankert. Ziel der CSER-Stossrichtung ist, dass Swissgrid ihre gesellschaftliche Verantwortung für Mensch und Umwelt wahrnimmt, indem nachhaltiges Handeln bei allen Tätigkeiten und in allen Bereichen des Unternehmens aktiv und selbstverständlich gelebt wird. Ihr Nachhaltigkeitsengagement gliedert Swissgrid in die vier strategischen Handlungsfelder Purpose, Planet, People und Partnership. Im Januar 2025 hat der Verwaltungsrat zehn Schwerpunkte entlang dieser vier strategischen Handlungsfelder mittels der aktualisierten doppelten Wesentlichkeitsanalyse festgelegt. Die Schwerpunktthemen bilden die Basis für die strategische CSER-Ausrichtung und die nichtfinanzielle Berichterstattung.

Nachhaltigkeitsziele von Swissgrid

Im Berichtsjahr 2024 hat die Geschäftsleitung das Nachhaltigkeitsleitbild von Swissgrid und das CSER-Managementkonzept genehmigt. Das Leitbild gibt den Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsengagements vor. Detaillierte Informationen zu den Zielen, den Managementansätzen im Umgang mit sozialen und ökologischen Auswirkungen sowie den Massnahmen und Umsetzungsfortschritten sind für alle Schwerpunktbereiche in den entsprechenden Kapiteln des Geschäftsberichts aufgeführt. Die nachfolgende Tabelle bietet eine Übersicht zur Ambition und ausgewählte Schlüsselkennzahlen für die zehn Schwerpunktthemen.

SchwerpunktAmbitionKennzahlen 2024
PurposeVersorgungssicherheitSwissgrid gewährleistet die netzseitige Versorgungssicherheit.• Verfügbarkeit des Übertragungsnetzes > 99,9%
• «Energy not supplied» im vermaschten Netz von 0,002 GWh
EnergietransitionSwissgrid unterstützt die netzseitige Transformation des Energiesystems.• Einsatz positiver Regelenergie (944 GWh) und negativer Regelenergie (550 GWh)
• Exportierte Energie (39 175 GWh) und importierte Energie (25 262 GWh)
PlanetKlimawandelSwissgrid reduziert ihre Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen um 50% bis 2030 und um 90% bis 2040 (im Vergleich zu 2023).Zunahme der Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen um 8,5% (im Vergleich zu 2023)
Umweltschutz und BiodiversitätSwissgrid setzt sich für den Erhalt der Biodiversität ein und minimiert schädliche Auswirkungen auf Land, Luft und Wasser.24 Unterwerke mit Kleinstrukturen zum Erhalt der Biodiversität
3 Ereignisse im Netzbetrieb mit Umweltrelevanz
KreislaufwirtschaftSwissgrid integriert die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft entlang ihrer Wertschöpfungskette.58% des Abfalls aus Netzprojekten werden wiederverwendet oder rezykliert 
PeopleArbeitssicherheit und GesundheitsschutzSwissgrid hat sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit und die Gesundheit von Mitarbeitenden, Dienstleistern und Anrainern zu gewährleisten.14 Berufsunfälle von Mitarbeitenden und Dienstleistern
ArbeitgeberattraktivitätSwissgrid strebt danach, sich als eine der besten Arbeitgeberinnen in der Schweiz zu etablieren, um erfolgreich neue Talente zu gewinnen und zu binden.• Austrittsrate von 6,2%
22% Frauenanteil
PartnershipNachhaltige LieferketteSwissgrid nimmt ihre ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette wahr.> 98% der Ausschreibungen im offenen Verfahren und in Einladungsverfahren berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien
Integre UnternehmensführungSwissgrid und ihre Mitarbeitenden handeln stets verantwortungsbewusst, professionell und glaubwürdig für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung von heute und morgen.Keine wesentlichen Compliance-Verstösse gegen nachhaltigkeitsbezogene gesetzliche Grundlagen oder die Grundsätze des Verhaltenskodex von Swissgrid
Stakeholder-EngagementSwissgrid schafft durch einen transparenten Dialog und die konstruktive Zusammenarbeit mit den Stakeholdern eine gemeinsame Basis für nachhaltige Lösungen.

Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs)

Swissgrid leistet mit ihrem Nachhaltigkeitsengagement einen Beitrag zur Erreichung der SDGs in der Schweiz. Als Bindeglied zwischen Produktion und Verbrauch trägt Swissgrid massgeblich zur Energietransition (SDG 7), zum Klimaschutz (SDG 13) sowie zur Bereitstellung einer widerstandsfähigen und innovativen Infrastruktur (SDG 9) bei. Weiter unterstützt das Nachhaltigkeitsengagement von Swissgrid sechs zusätzliche SDGs (siehe Übersicht unten). Als Mitglied des UN Global Compact (UNGC) verpflichtet sich Swissgrid zudem, die zehn Prinzipien zur Nachhaltigkeit als Teil ihrer Strategie, ihrer Aktivitäten und ihrer Kultur zu integrieren.

Grundsätze und Richtlinien

Die Ambitionen des Nachhaltigkeitsleitbilds von Swissgrid und die Prinzipien des UNGC werden durch weitere nachhaltigkeitsrelevante Verpflichtungserklärungen und interne Weisungen ergänzt:

Nachhaltigkeitsmanagementsystem

Swissgrid hat im Geschäftsjahr 2024 ihr bereichsübergreifendes Managementsystem gestärkt mit dem Ziel, nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln in alle ihre Aktivitäten einzubinden und ihr Nachhaltigkeitsengagement kontinuierlich zu verbessern. Dazu orientiert sich das Nachhaltigkeitsmanagementsystem nach den Vorgaben gemäss ISO 26000 und dem PDCA-Modell («Planen-Durchführen-Überprüfen-Anpassen»). Das Nachhaltigkeitsleitbild verankert die zentralen Grundsätze zur Operationalisierung des Managementmodells. Dazu gehören insbesondere die Integration von Nachhaltigkeit in sämtliche relevanten Unternehmensprozesse, die Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht in Bezug auf ökologische und soziale Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette, der aktive Einbezug von Mitarbeitenden und Stakeholdern mittels Information, Schulungen und Dialog sowie die transparente und umfassende Berichterstattung. 

Nachhaltigkeitsziele für die variable Vergütung

Die Bemessung der variablen Vergütung bei Swissgrid setzt sich zusammen aus der individuellen Leistungsbeurteilung und der Erreichung der für das Geschäftsjahr definierten strategischen Unternehmensziele. Die Geschäftsleitung überprüft die Zielerreichung vierteljährlich und veranlasst Massnahmen bei Zielabweichungen. Im Rahmen der Strategie 2027 hat Swissgrid auch Ziele und Leistungen im Bereich CSER definiert, deren Umsetzungsgrad Einfluss auf die variable Vergütung von Mitgliedern der Geschäftsleitung sowie des Führungs- und Fachkaders hat. Für das Geschäftsjahr 2024 waren Fortschritte in den folgenden nachhaltigkeitsbezogenen Bereichen relevant für die variable Vergütung: Treibhausgasemissionen, Arbeitssicherheit, nachhaltige Beschaffung, Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie. Fortschritte in diesen fünf Bereichen machten insgesamt 23% des an die Unternehmensziele gebundenen variablen Vergütungsanteils aus. 

Zusammenarbeit mit externen Stakeholdern

Swissgrid arbeitet im Bereich Nachhaltigkeit eng mit externen Stakeholdern zusammen, einschliesslich Behörden, Branchenpartnern, Organisationen, Umweltschutzverbänden, europäischer Übertragungsnetzbetreiber und weiterer Stakeholder. Die Ziele der Zusammenarbeit reichen vom Erfahrungsaustausch über die Entwicklung und Pilotierung von gemeinsamen Nachhaltigkeitsprojekten bis hin zur Erarbeitung von branchenweiten Standards. Die Zusammenarbeit und die Integration der daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden für Swissgrid eine wichtige Grundlage zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Managementansätze in den unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbereichen. Beispielsweise arbeitete Swissgrid auch im Geschäftsjahr 2024 eng mit anderen Übertragungsnetzbetreibern in Europa zusammen, um die ökologischen und sozialen Anforderungen an Lieferanten im Rahmen von Beschaffungen zu harmonisieren. Dies mit dem Ziel, die Wirksamkeit und die Umsetzbarkeit der verwendeten Kriterien zu erhöhen (siehe Kapitel «Nachhaltige Lieferkette»). Zudem bezieht Swissgrid im Rahmen von Netzprojekten die Anliegen und Interessen der Öffentlichkeit, von Behörden und weiterer Interessengruppen ein. Deren Einbindung und Einfluss sind im Kapitel «Stakeholder Engagement» detailliert beschrieben.

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse

Swissgrid hat ihre zehn Schwerpunktthemen mittels der doppelten Wesentlichkeitsanalyse identifiziert. Die Wesentlichkeitsanalyse wird vom Verwaltungsrat genehmigt, einmal im Jahr bereichsübergreifend überprüft und bei Bedarf mit Genehmigung des Verwaltungsrats angepasst. Bei der Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse nimmt Swissgrid Bezug auf die Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) und den allgemeinen Anforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS 1). Im Geschäftsjahr 2024 hat Swissgrid eine zweistufige Bewertung und Aktualisierung ihrer Wesentlichkeitsanalyse vorgenommen. 

Validierung der identifizierten und analysierten Nachhaltigkeitsthemen

In einem ersten Schritt hat Swissgrid die Liste der zu bewertenden relevanten Nachhaltigkeitsthemen gemäss folgendem Vorgehen validiert:

  • Sammlung möglicher Nachhaltigkeitsthemen: Swissgrid hat eine Liste der potenziell relevanten Themenbereiche zusammengestellt. Basis bildeten die Unternehmensstrategie, die Wesentlichkeitsmatrix 2022, ein Benchmarking-Vergleich mit europäischen und Schweizer Unternehmen, relevante internationale und nationale Standards sowie die Risikokategorien des Enterprise Risk Management (ERM) System von Swissgrid. Ausserdem wurden nationale und internationale Trends und Entwicklungen im Strom- und Nachhaltigkeitsbereich berücksichtigt. 
  • Analyse des Unternehmenskontexts: Um die Themensammlung zu validieren, wurde der Unternehmenskontext von Swissgrid analysiert. Dazu hat Swissgrid ihre Unternehmensaktivitäten, die Geschäftsbeziehungen und Wirkungsketten sowie die Anliegen relevanter Stakeholder einbezogen.
  • Interne und externe Konsultationen: Zur weiteren Validierung wurden externe (Branche, Investoren, NGO, Wissenschaft und Dienstleister) und interne Stakeholder konsultiert.

Bewertung der identifizierten Nachhaltigkeitsthemen gemäss der doppelten Wesentlichkeit

In einem zweiten Schritt hat Swissgrid eine Bewertung der identifizierten Nachhaltigkeitsthemen, einschliesslich der in Art. 964b des Schweizerischen Obligationenrechts aufgeführten Nachhaltigkeitsbelange, gemäss der doppelten Wesentlichkeit vorgenommen: 

  • Auswirkungen gegen aussen («Inside-Out»-Perspektive): Swissgrid hat eine Bewertung der externen negativen und positiven Auswirkungen ihrer Unternehmenstätigkeiten auf Mensch und Umwelt entlang der Wertschöpfungskette durchgeführt. Dazu wurden für jedes Thema Bewertungsszenarien festgelegt, um das Ausmass, den Umfang, die Unabänderlichkeit und die Eintrittswahrscheinlichkeit der identifizierten potenziellen externen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu beurteilen. Dabei wurden kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen berücksichtigt. 
  • Auswirkungen gegen innen («Outside-In»-Perspektive): Zudem hat Swissgrid eine Bewertung der tatsächlichen und potenziellen nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen auf das Unternehmen durchgeführt. Als Basis dienten die im ERM erfassten Unternehmensrisiken, um die Konsistenz der Risikobewertung zu gewährleisten. Gemäss ERM werden identifizierte Risiken auf der Basis von Bewertungsszenarien in Bezug auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit sowie hinsichtlich ihres potenziellen Schadensausmasses bewertet. Das Schadensausmass wird in Bezug auf neun Risikokategorien festgelegt: Personensicherheit, Versorgungssicherheit, Leistungsfähigkeit des Übertragungsnetzes, finanzielle Lage, Compliance, Reputation, Umwelt- und Landschaftsschutz, Innovation und Digitalisierung und/oder Informationssicherheit. Für die Beurteilung der (finanziellen) Wesentlichkeit aus der «Outside-In»-Perspektive hat Swissgrid das jeweils am höchsten bewertete ERM-Risiko oder die am höchsten bewertete Chance als Richtwert übernommen.  

Aktualisierte Wesentlichkeitsmatrix 2024

Die Wesentlichkeitsmatrix stellt die zehn identifizierten wesentlichen Themen von Swissgrid in der Übersicht dar. Das Unternehmen hat folgenden Schwellenwert festgelegt, der die Wesentlichkeit der untersuchten Themenbereiche definiert: Wenn entweder die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt oder die Chancen und Risiken für Swissgrid als «mittel» beurteilt werden (auf einer 5-Punkte-Skala entspricht dies einem Schwellenwert von 2,6 Punkten), dann erachtet Swissgrid ein Thema als wesentlich. Themen, die aus einer Nachhaltigkeitsperspektive als nicht wesentlich beurteilt wurden (z.B. Wasser, Meeresressourcen) sind in der Wesentlichkeitsmatrix nicht aufgeführt.

Die methodologischen Anpassungen haben zu einer Weiterentwicklung der Analyse, der Darstellung und der wesentlichen Themen geführt. Die Wesentlichkeitsmatrix zeigt neu 10 anstelle von 14 Themengebieten, die für Swissgrid aus einer Nachhaltigkeitsperspektive von besonderer Relevanz sind. Die wichtigsten Anpassungen sind auf folgende Gründe zurückzuführen: 

  • Methodologische Weiterentwicklung: «Netzseitige Energietransition» ist neu als wesentliches Thema ausgewiesen aufgrund der Relevanz für die klimafreundliche Energietransition, die Netzstabilität und das Kerngeschäft von Swissgrid. «Gesunde Finanzkraft» bleibt eine wichtige Grundlage für die Finanzierung von nachhaltigen Investitionen, und «Transparenz» ist Teil der Prinzipien der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Swissgrid. Im Einklang mit der Methodik der doppelten Wesentlichkeit werden sie jedoch nicht mehr als eigenständige wesentliche Themen geführt. 
  • Konsolidierung von Themen: «Diversität und Inklusion» sowie «Gewinnung, Bindung und Weiterentwicklung von Fachkräften» wurden unter dem Themenbereich «Arbeitgeberattraktivität» konsolidiert, ebenso ist das Thema «Innovation und Digitalisierung» bei der «netzseitigen Energietransition» und der «netzseitigen Versorgungssicherheit» integriert. 
  • Begriffliche Anpassungen: «Integre Unternehmensführung» wird anstelle von «Governance, Compliance, Anti-Korruption und Risikominimierung» verwendet.

Governance und Organisation

Die Verantwortlichkeiten und die Organisation im Bereich Nachhaltigkeit sind Teil der Corporate Governance-Struktur von Swissgrid. Dementsprechend sind die Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung und der operativen Geschäftsbereiche in den gesetzlichen Vorgaben, den Statuten und im vom Verwaltungsrat genehmigten Organisationsreglement definiert. Im Corporate Governance-Bericht 2024 werden die Zusammensetzung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung, relevante Bestimmungen und Prozesse der Unternehmensführung sowie entsprechende Verantwortungsbereiche detailliert erörtert.

Die Rolle des Verwaltungsrats im Bereich Nachhaltigkeit

Der Verwaltungsrat verantwortet als höchstes Kontrollorgan von Swissgrid die Nachhaltigkeitsstrategie, inklusive langfristiger Zielsetzungen, die jährliche nichtfinanzielle Berichterstattung sowie die Beaufsichtigung der Sorgfaltspflicht und der Managementprozesse zur Ermittlung und Steuerung der positiven und negativen Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeit (Nachhaltigkeitsbelange). 

Der Verwaltungsrat verfügt über verschiedene Überwachungs-, Kontroll- und Prüfungsfunktionen sowie Instrumente, die ihn bei der Wahrnehmung seiner Verantwortung unterstützen: 

  • Der Finanz- und Prüfungsausschuss (FPA) unterstützt den Verwaltungsrat bei der Überwachung des Umgangs mit ökologischen und sozialen Auswirkungen und Risiken, die durch Geschäftstätigkeiten von Swissgrid entstehen können. Ausserdem überprüft und genehmigt der FPA die nichtfinanzielle Berichterstattung zuhanden des Verwaltungsrats. 
  • Das Internal Audit ist direkt dem Verwaltungsrat unterstellt und führt in dessen Auftrag risikoorientierte, unabhängige Prüfungen und Beratungsdienstleistungen durch. Dazu gehören namentlich die regelmässige Prüfung der internen Steuerungs-, Kontroll- und Risikomanagementprozesse. Im Geschäftsjahr 2024 hat das Internal Audit die Implementierung von zwei Massnahmen im Bereich Nachhaltigkeit validiert und bestätigt. 
  • Die Überwachung der Nachhaltigkeitsbelange wird als integraler Bestandteil des ERM-Systems umgesetzt. Im Rahmen der halbjährlichen Risk Assessments und der regelmässigen Risk Updates werden der FPA und der Verwaltungsrat über die wesentlichen Risiken sowie deren Steuerung informiert.
  • Der Verwaltungsrat berücksichtigt im Rahmen von Anträgen die Auswirkungen geplanter Tätigkeiten von Swissgrid auf die vier Handlungsfelder Purpose, Planet, People und Partnership. Letzteres beinhaltet auch die Berücksichtigung der Anliegen und Interessen von externen Stakeholdern. Seit 2023 müssen die positiven und/oder negativen Auswirkungen in allen Anträgen dargelegt werden. Dies betrifft strategische und operative Tätigkeiten sowie Investitionen, die dem Verwaltungsrat zur Genehmigung, Kenntnisnahme oder Entscheidung vorgelegt werden.
  • Zur Gewährleistung der Integrität und der Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung hat der Verwaltungsrat die Geschäftsleitung von Swissgrid beauftragt, ein geeignetes internes Kontrollsystem für die nichtfinanzielle Berichterstattung sicherzustellen und eine jährliche Prüfung der wesentlichen Kennzahlen durch eine externe Revisionsstelle durchführen zu lassen. Die externe Revisionsstelle präsentiert die Ergebnisse der Prüfung dem FPA und dem Präsidenten des Verwaltungsrats. Eine Validierung der implementierten Massnahmen zur Stärkung der internen Berichterstattungsprozesse fand im Februar 2024 durch das Internal Audit statt. 
  • Darüber hinaus vertieft der Verwaltungsrat im Rahmen der ordentlichen Sitzungen oder ausserordentlicher Anlässe wie Workshops und Besichtigungen aktuelle und für das Unternehmen relevante Themen. Er zieht hierzu regelmässig sowohl interne als auch externe Fachpersonen bei. Neu eintretende Verwaltungsratsmitglieder werden in einem Onboarding mit den unternehmensspezifischen Themen vertraut gemacht. Zur Vertiefung des Wissens im Bereich Nachhaltigkeit haben alle Mitglieder des Verwaltungsrats im Geschäftsjahr 2024 eine Schulung zur Vermeidung von Korruption absolviert. 

Im Rahmen der Strategie 2027 hat der Verwaltungsrat die Verantwortung für die operative Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und das bereichsübergreifende Management an die Geschäftsleitung delegiert. 

Die Rolle der Geschäftsleitung im Bereich Nachhaltigkeit

Die Geschäftsleitung verantwortet die operative Geschäftstätigkeit von Swissgrid. Dazu gehören die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie, die Zielerreichung mittels der Erarbeitung und Implementierung von Massnahmenfahrplänen sowie ein wirksames Management der Nachhaltigkeitsbelange entlang der Wertschöpfungskette durch geeignete Prozesse und Kontrollmechanismen. Zudem fördert die Geschäftsleitung die Integration der Nachhaltigkeit in die Geschäfts- und Entscheidungsprozesse des Unternehmens und sichert die Verankerung einer nachhaltigen Unternehmenskultur bei Swissgrid. Um diese Rolle wahrzunehmen, veranlasst die Geschäftsleitung die regelmässige Überprüfung der Wirksamkeit und der Fortschritte in den Schwerpunktbereichen und regelt die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit. Mittels etablierter Berichterstattungsprozesse informiert die Geschäftsleitung den Verwaltungsrat mindestens jährlich über die Risiken, Chancen und Umsetzungsfortschritte in Bezug auf die Nachhaltigkeit.

Das Drei-Linien-Governance-Modell

Die Zuordnung der operativen Verantwortlichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit orientiert sich am Drei-Linien-Governance-Modell. Dieses Modell dient als Ordnungsrahmen, um Nachhaltigkeitsbelange systematisch zu bewirtschaften und bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen, die Kontrolle risikobehafteter Aufgabenbereiche sicherzustellen, die Einhaltung gesetzlicher und interner Vorschriften zu überprüfen, die strategische Weiterentwicklung voranzutreiben und Fehler oder Unregelmässigkeiten zu identifizieren, zu beheben und daraus zu lernen. Eine der Governance-Domänen der zweiten Linie ist die Nachhaltigkeit.

Zuständigkeiten der ersten Linie: Die operativen Geschäftsbereiche verantworten die Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsmassnahmen und -ziele in ihren Geschäftsbereichen, die Einhaltung der Rechenschaftspflicht (unter anderem durch Kontrollen und Reporting) und die Identifizierung und Steuerung von potenzieller und tatsächlicher Risiken auf Mensch und Umwelt, die sich aus der operativen Tätigkeit ergeben. 

Zuständigkeiten der zweiten Linie: Die Governance-Domäne Nachhaltigkeit unterstützt die operativen Geschäftsbereiche, die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat durch die Wahrnehmung folgender Aufgabenbereiche: 

  • Unterstützt den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung dabei, Nachhaltigkeitsbelange zu identifizieren, zu mitigieren und zu steuern. 
  • Entwickelt und betreibt ein bereichsübergreifendes Nachhaltigkeits- und Umweltmanagementsystem.
  • Treibt die operative Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Umsetzung unternehmensweiter Nachhaltigkeitsinitiativen voran.
  • Berät und unterstützt die Geschäftsbereiche in der Konzipierung und Umsetzung von Strategien, Massnahmen und Schulungen im Bereich Nachhaltigkeit.

Weitere Governance-Domänen der zweiten Linie mit Relevanz für Nachhaltigkeitsbelange sind das ERM, Compliance sowie die Integrale Sicherheit. Diese Domänen unterstützen den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung mittels wirksamer Managementsysteme, potenzielle Auswirkungen und Risiken zu mitigieren und zu steuern, die Einhaltung des geltenden Rechtsrahmens und der ethischen Grundsätze sicherzustellen und Personen, Anlagen, Systeme und Informationen von Swissgrid gegen Beeinträchtigungen zu schützen. 

Zuständigkeiten der dritten Linie: Internal Audit unterstützt den Verwaltungsrat, dessen Ausschüsse und die Geschäftsleitung durch unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen. Internal Audit bietet diesen Gremien die Zusicherung, dass die Unternehmensaufsicht gewährleistet und Prozesse eingehalten werden. Potenzielle Schwachstellen und Risiken sollen identifiziert und dadurch Schaden vermieden, Prozesse optimiert und Mehrwert geschaffen werden.

Bereichsübergreifende CSER-Organisation

Die Geschäftsleitung von Swissgrid hat im Oktober 2023 ein dediziertes Team «Sustainability» geschaffen, das direkt an die CFO und Head of Corporate Services von Swissgrid rapportiert. Im Geschäftsjahr 2024 hat die Geschäftsleitung zudem folgende CSER-Organisationen genehmigt mit dem Ziel, das bereichsübergreifende Management und die Verankerung von Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen voranzutreiben:

  • CSER-Steuerungsausschuss, bestehend aus Mitgliedern des oberen Kaders mit dem Ziel, die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsengagements beratend und steuernd zu unterstützen.
  • CSER-Manager, bestehend aus Mitarbeitenden aus jedem Geschäftsbereich mit dem Ziel, die Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb der operativen Geschäftsbereiche zu koordinieren und zu verankern. 
  • CSER-Arbeitsgruppen, bestehend aus Mitarbeitenden mit Fachexpertise in den relevanten Schwerpunktthemen mit dem Ziel, die Entwicklung themenspezifischer Strategien fachlich zu unterstützen.

Kontext der nichtfinanziellen Berichterstattung

Der Verwaltungsrat der Swissgrid AG hat den integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht am 14. April 2025 zur Veröffentlichung am 16. April 2025 freigegeben und zur Abnahme an die Generalversammlung vom 20. Mai 2025 verabschiedet. Der integrierte Geschäftsbericht ist auf der Website von Swissgrid elektronisch publiziert.

Die nichtfinanzielle Berichterstattung findet einmal im Jahr statt. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf den Zeitraum von Januar bis Dezember 2024 und umfasst die Geschäftstätigkeiten der Swissgrid AG. Die Aktivitäten der Pronovo AG wurden gemäss Artikel 64 Absatz 5 des Energiegesetzes von der finanziellen und nichtfinanziellen Konsolidierung ausgeschlossen. 

Die nichtfinanzielle Berichterstattung von Swissgrid wurde in Übereinstimmung mit den Verpflichtungen gemäss Artikel 964 des Schweizerischen Obligationenrechts (OR) und der Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange erstellt. Dementsprechend gibt der vorliegende Bericht Rechenschaft über die Nachhaltigkeitsbelange gemäss Art. 964b des OR (Umweltbelange, einschliesslich Klimabelange, Sozialbelange, Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung der Korruption). 

Der Nachhaltigkeitsbericht ist entlang der wesentlichen Themen gemäss der Wesentlichkeitsanalyse von Swissgrid strukturiert. Zur transparenten Berichterstattung rapportiert Swissgrid in Übereinstimmung mit den Standards der Global Reporting Initiative (GRI), den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und der Verordnung über Sorgfaltspflichten und Transparenz bezüglich Mineralien und Metallen aus Konfliktgebieten sowie Kinderarbeit (VSoTr). Swissgrid importiert oder bearbeitet keine im Gesetz und in der Verordnung definierten Konfliktmineralien oder -metalle und ist daher von den Berichterstattungspflichten bezüglich Mineralien und Metallen befreit. Die Berichterstattung über die Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten bezüglich Kinderarbeit ist im Kapitel «Nachhaltige Lieferkette» integriert. 

Zur Stärkung der Qualität und Genauigkeit der erhobenen Daten hat Swissgrid im Geschäftsjahr 2024 für ausgewählte Kennzahlen methodologische Anpassungen vorgenommen. Wo relevant und möglich wurden auch die Kennzahlen der Jahre 2022 und 2023 entsprechend angepasst, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Die wesentlichen Anpassungen (das heisst mit einer Auswirkung von +/- 5%) sind für die betroffenen Kennzahlen in den entsprechenden Kapiteln des Nachhaltigkeitsberichts ausgewiesen. Die wichtigste methodologische Anpassung für die Kennzahlen der Geschäftsjahre 2022 bis 2024 betrifft die Abgrenzung der Scope-2- und Scope-3-Emissionen der verwendeten Emissionsfaktoren für den Strom-, Wärme- und Kälteverbrauch. Diese Anpassung hat dazu geführt, dass sich die ausgewiesenen Treibhausgasemissionen der Geschäftsjahre 2022 und 2023 für Scope-2-Emissionen reduziert und für Scope-3-Emissionen erhöht haben.

Swissgrid hat eine Prüfung mit begrenzter Sicherheit ausgewählter Kennzahlen gemäss Anhang «Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers» durch PricewaterhouseCoopers durchführen lassen, um die Verlässlichkeit der wesentlichsten Kennzahlen in den Bereichen Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch, Arbeitssicherheit, Mitarbeitende und Diversität zu gewährleisten. Die extern geprüften Kennzahlen sind im Bericht entsprechend gekennzeichnet () und beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2024. 

Kontakt
Swissgrid AG
Bleichemattstrasse 31
Postfach
5001 Aarau
Schweiz
Telefon +41 58 580 21 11
E-Mail info@swissgrid.ch